„Schlau fischen, wie geht das?“
Heute bin ich über eine erschreckende Zahl beziehungsweise ein erschreckendes Datum gestolpert: In nur drei Tagen, am 20. April, ist bereits der „Fish Dependence Day“. Was das bedeutet? Nicht weniger als dass wir in Deutschland an diesem Tag bereits die eigenen Fisch-Fänge für das laufende Kalenderjahr rechnerisch aufgebraucht haben. Von dem Tag an sind wir also auf Einfuhren aus dem Ausland angewiesen.
Die Deutsche Umwelthilfe weist darauf hin, dass die Eigenproduktion der deutschen Seefischerei dreimal höher sein müsste als derzeit möglich sei. Mit hochmoderner Technik ist ein metergenaues Fisches möglich geworden. Dank 3D-Sonargeeräten, digitaler Karten und einer Satellitennavigation hat sich die Menge des gefangenen Fisches seit 1950 vervierfacht. Zwar legt etwa die Europäische Union für ihre Gewässer jedes Jahr eine erlaubte Fangmenge fest, doch die liegt in der Regel deutlich höher als die wissenschaftlich empfohlene Menge. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF liegen die politisch festgesetzten Quoten um bis zu 59 Prozent (2005) höher. Ein weiteres Problem sei der Beifang. Dabei handelt es sich um mitgefangene Meerestiere, die später tot ins Meer zurückgeworfen werden.
Wer beim Fischkauf auf Nummer nachhaltig gehen will, sollte entweder auf das Zeichen des Marine Stewardship Council (MSC) achten oder kann mit einem WWF-Einkaufsratgeber ausfindig machen, welchen Fisch er mit ruhigem Gewissen verzehren kann. Den Ratgeber gibt es inzwischen sogar für das Smartphone.
„Schlau fischen, wie geht das?“ Kinder erklären das MSC-Siegel: